Unter Persönlichkeitsstörungen (PS) versteht man in Kindheit und Jugend beginnende, situationsübergreifende Erlebnis- und Verhaltensmuster, die bei den Personen und bei seiner Umwelt erheblichen Leidensdruck erzeugen. Sie beginnen meistens im Kindes- und Jugendalter und haben über Jahre eine hohe zeitliche Stabilität. Die klinisch bedeutsamste ist die Borderline-PS (BPS), die sich ab der frühen Jugend manifestiert und die mit schwerem subjektivem Leiden verbunden ist. Bei der BPS ist die Affektregulation gestört, Beziehungen werden häufig abgebrochen. Zudem treten Impulsivität, selbstverletzendes oder suizidales Verhalten häufig auf. Therapie der Wahl ist die dialektisch behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT-A). Entgegen früheren Annahmen verläuft die BPS nicht immer chronisch, und das Vollbild der Erkrankung ist oft im mittleren Lebensalter nicht mehr nachweisbar.